Samstag, 25. Oktober 2008

Der 17.Tag

Der Pausentag auf dem Föhrenhof hat uns und unseren Pferden gut getan. Sylvia Ries, die Chefin des Föhrenhof hat sich ganz lieb um uns gekümmert. Sie hat nicht nur unsere Wäsche gewaschen, ist mit uns einkaufen gefahren und abends essen gewesen, sie hat auch gleich die Initiative ergriffen und bei den Einstellern des Föhrenhof für den Sterntalerhof gesammelt. 105 Euro sind zusammen gekommen. Danke Sylvia! Ach ja, wir bekamen noch unverhofften Besuch. Ein Wanderreiter aus dem Raum Wien hatte uns im Forum von "ich habe ein Pferd" ziemlich heftig auf's Korn genommen. Er kam, um sich nun selbst ein Bild von uns, unseren Pferden und unserer Ausrüstung zu machen. Als er alles gesehen und mit Gabi ausführlich gesprochen hatte, entschuldigte er sich bei uns und am nächten Tag auch öffentlich im Forum. Wir haben uns darüber sehr gefreut. Ich habe immer große Achtung vor Menschen, die den Mut haben zu sagen, dass sie sich geirrt haben und sich entschuldigen, dazu noch öffentlich. Am Freitag ging es hinaus aus dem nebeligen Tristingtal zum Berghof nach Hainfeld. Zunächst war die Strecke etwas langweilig, da wir weiter auf dem Radweg ritten. Dann kamen wir an eine Sperre, eine Bäuerin öffnete ein Tor zu ihrer Wiese , wo der Wanderweg begann und die Aktion begann. Da wir uns jetzt schon viel besser orientieren können, fanden wir schließlich den Weg, den wir uns auf der Karte ausgesucht hatten. Es pfiff eisiger Nebelwind. Wir stiegen höher und endlich löste sich der Nebel auf und die Sonne schien wieder. Der Wanderweg führte uns von Rinderkoppel zu Rinderkoppel. Gatter auf, Gatter zu. Dann das letzte Gatter: die Tür mit Vor-
ngeschloss und Kette gesichert, es führte nur eine Treppe drüber. Gabi hatte ein Stück weiter noch ein anderes Gatter gesehen. Wir hin, auch verschlossen. Na prima, und nun? Gabi entdeckte, dass man das Gatter am Scharnier aushängen konnte. Als hängten wir es aus, Pferde durch und Gatter wieder eingehängt. Geschafft? Leider nein, denn nun sahen wir den Stacheldrahtzaun, der uns immer noch vom Wanderweg trennte. Was nun? Wir hoben 4 der Pfosten aus der Erde, legten den Zaun nieder und packten Äste über den Stacheldraht. Jetzt konnten wir mit dem Fuß, einer rechts und einer links, den Stacheldraht auf der Erde halten und so gefahrlos die Pferde drüberführen. Nachdem wir den Zaun wieder aufgestellt hatten, wanderten wir den Weg weiter und wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Der Abstieg wurde dann noch spannend, den auf einmal ging auf sehr schmalem Weg ziemlich steil bergab. Gegen 17 Uhr erreichten wir den Berghof.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Der 15. Tag

Heute schafften wir wieder eine gute Etappe. Bei Sonnenschein starteten wir gegen 9 Uhr in Hernstein. Vorher gab es von Familie Wöhrer, die sich so spontan und voller Begeisterung um unsere Pferde gekümmert haben, noch eine Überraschung. Frau Wöhrer hatte uns extra noch einen kleinen Kuchen für unterwegs gebacken. Lecker! Christoph Steiner, Trickreiter und Schauspieler ( Schubert Theater in Wien, Winnetou Festspiele Winzendorf) war für einen Teil der Stecke unser Scout. Er führte uns durch den Wald auf zum Teil schmalen "Indianerpfaden" und brachte uns sicher (ohne Verirrungen) nach Berndorf. Danach ging es durch das Tristingtal. Schöne Wege gab es hier nicht. Meistens ritten wir dem Radweg entlang. Spannend wurde es nur auf schmalen Brücken, Bahnübergängen und als der Weg nicht mal einen Meter neben dem Eisenbahngleis entlang führte. Gegen 15.30 Uhr überquerten wir die letzte, dafür aber extra schmale eisenbeplankte Brücke und erreichten den Föhrenhof. Gabi hat gerade die Karten ausgebreitet und sucht einen schöneren Weg weiter nach Westen.
Am Sonntag ging es durch die perfekte Wegplanung vom RSV Wiesmath in Rekordzeit nach Erlach. Am frühen Nachmittag waren wir da. Das Geländen ist nun wieder flacher. Wir haben uns von der schönen Buckligen Welt verabschiedet. Von Erlach ging es dann nach Bad Fischau/ Brunn. Der Wanderreitführer vom Hof aus Erlach empfahl uns einen Weg, den er offensichtlich noch niemals selbst gegangen war. Dieser Weg führte durch das trockene Flußbett der Leitha. Es ist ca. 50m breit und die Uferböschung ist ungefähr 1,20m hoch. In der Karte ist ein Weg dort durch eingezeichnet. Nach langem Suchen fanden wir den Weg und eine Stelle an der die Pferde die Böschung hoch kamen. Lady mußten wir das Gepäck abnehmen. Der Weg sollte uns in eine Siedlung führen doch als wir das Ende erreichten, glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Wir standen vor einem verschlossenen Tor. Dann folgte eine zeit- und nervenfressende Suche nach einem Weg aus der Falle. Der Weg wurde immer enger, wir verfingen und im Gestrüpp, mussten kleinere Bäume fällen und oft ein Pferd nach dem anderen durch die Engpässe dieses "Urwaldes" lotsen. Gegen 18 Uhr erreichten wir Bad Fischau/Brunn und kamen im Stall vom Altbürgermeister Schäffler unter. Wir schliefen im Zelt. Die Nächte sind jetzt übrigens schon richtig kalt und wir hatten morgens auch schon leichten Bodenfrost. Die Übernachtung im Zelt ist trotzdem angenehm, wegen unserer kuschelig warmen Schlafsäcke. Nur das Aufstehen und Zusammenpacken fällt uns schwer, weil alles kalt und nass ist. Von Bad Fischau ging es weiter nach Hernstein. Herr Schäffler organisierte uns einen Platz in Hernstein, erklärte uns unseren weiteren Weg und führte uns aus dem Ort. Diesmal klappte wieder alles und wir erreichten gegen 13 Uhr Hernstein. Leider war unser Quartiergeber nicht wie versprochen zu Hause und nach 3 Stunden und einigen Telefonaten später bekamen unsere Pferde bei sehr netten und hilfsbereiten Menschen ein Quartier.